Willkommen
auf meiner Webseite. Wenn Sie eine Übersetzerin und/oder Dolmetscherin für Ungarisch suchen, sind Sie hier an der richtigen Stelle.
Sehen Sie sich gern um, ob ich etwas für Sie tun kann.
Ich übersetze Literatur und (gern geisteswissenschaftliche) Sachtexte, als ermächtigte Übersetzerin kann ich Urkundenübersetzungen anfertigen, auch als beeidigte Dolmetscherin sorge ich gern für Verständigung.
Außerdem verfasse ich Gutachten über ungarischsprachige Bücher und übernehme das Korrektorat und Lektorat Ihrer Texte.
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Kino im 18. Jahrhundert
Auf der Suche danach, ob 1923 in Berlin wohl „Kino“ oder etwas anderes (Kinematograph, Lichtspieltheater, Filmtheater, Kintopp) gesagt wurde,
habe ich ngram befragt.
Dabei fiel mir auf, dass es zahlreiche Treffer für „Kino“ gibt, und zwar auch schon weit vor der Erfindung des Kinematographen, von dem doch
laut etymologischem Wörterbuch „Kino“ als Kurzwort stammen soll.
Natürlich könnten es OCR-Lesefehler von „Kind“ sein, zumindest in den alten Antiqua-Schriften sieht das Wort ja ganz ähnlich aus.
Doch das ist es nicht allein, Kino kommt in dieser Form auch in älteren allgemeinen (1884) und Fachlexika (1800) und (1798) vor.
Kino ist der Saft der Seetraube und hat adstringierende Wirkung, so dass es zum Gerben,
beim Weinanbau,
in der Parfumherstellung und zu medizinischen Zwecken eingesetzt wurde.
Vermutlich gehört das Wort in dieser Bedeutung so sehr zum Fachwortschatz, dass es kein Hindernis für die Bildung des Kurzwortes aus "Kinematograph" bildete.
Es waren übrigens auch noch andere Scanfehler dabei, an die ich bei meiner ersten Überlegung nicht gedacht habe: „Kin=“ mit Silbentrennung in Fraktur wurde als „Kino“ gelesen, ebenso „kün=“.
Man hat übrigens in Berlin um 1923 „Kino“ gesagt.
Sssst! Was die Leute bloß immer reden, wenn sie im Kino sind! Man versteht ja gar nichts …!
László Végel: Neoplanta oder Das Gelobte Land. Stadtroman

[Neoplanta avagy az Ígéret Földje]
Novi Sad : Akademska Knjiga
und
Klagenfurt : Wieser Verlag
Informationen zum Buch
Plainly visible

Die Übersetzerin und Fotografin Anja Kapunkt fotografiert Kolleg·innen aus aller Welt und verhilft ihnen so zu mehr Sichtbarkeit.
Ich durfte mich auch fotografieren lassen und etwas zu meiner Arbeit schreiben:

Die Rolle der Zielscheibe für die Bildung von abstrakten Begriffen2>
tárgy wurde – ebenso wie das heute vielleicht eher aus Wappen-Kontexten bekannte deutsche Wort
„Tartsche“ – aus dem altfranzösischen
targe (Schild) entlehnt und bedeutete zunächst Sturmdach (χελώνη, testudo)
und Schild. Weil Schilde gern mal als Zielscheibe benutzt wurden, nahm es dann (auch) diese Bedeutung an, noch später begann es, das Ziel der Schüsse zu
bedeuten, schließlich wurde es abstrakt und bedeutet jetzt Gegenstand, Objekt (auch grammatisch).
κέντρον hieß bei seinem ersten Auftreten Stachel und bedeutete außer dem Stachel, mit dem Zugtiere angetrieben wurden und wider den man nicht löcken
sollte (Apg 26,14 in der Übersetzung von D. Martinus L.)
auch den festen Schenkel des Zirkels, mit dem man in den Mittelpunkt sticht, um einen Kreis zu zeichnen. Der Mittelpunkt ist der Dreh- und Angelpunkt
dieses Vergleichs, und so bedeutet auch „κέντρον“ den Mittelpunkt einer Zielscheibe, von ihm abgeleitet ist das deutsche Wort Zentrum, Mittelpunkt,
wichtigste Stelle, also wieder ziemlich abstrakt.
Um so eine Zielscheibe zu fixieren, wurden Nägel oder Keile verwendet, mit anderem Namen zweck. Nachdem dieses
Wort zunächst nur das Befestigungsmittel der Zielscheibe bezeichnete, erweiterte sich seine Bedeutung und umfasste nach und nach auch das Ziel selbst.
So konnte bei Andreas Gryphius – noch nah an der wörtlichen Bedeutung – geseufzt werden
"Ach leider! grosse Fraw! du hast den Zweck getroffen!", aber
eine andere Dame konnte nicht "Vnkeuscher Augen Zweck' vnd Frevel Spiel"
sein wollen. Aus diesem Gebrauch entwickelte sich die heutige Bedeutung „Handlungsziel“.
BERÜHRUNGEN WEITERTRAGEN
TOLEDO TALKS | Berührungsängste
Es war einmal ein Märchenbuch, das erzählte nicht nur Geschichten von den Reichen, Schönen, Hellhäutigen und Heterosexuellen,
nein, es gab darin auch Held·innen, auf die all das nicht zutraf oder nicht alles davon, deren Alltag nicht rosarot und
rüstungssilbern glänzte, die mit Armut, Gewalt und Krankheiten konfrontiert waren, die nicht in einer heilen Familie aufwuchsen,
die, statt eine Karriere als schöne Braut oder heldenhafter Drachentöter anzustreben, ihren eigenen Weg gingen, sich über
festgefügte Konventionen hinwegsetzten und herausfanden, welches Leben sich für sie selbst richtig anfühlte.
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Märchenland für alle
Herausgeber: Boldizsár Nagy
Illustratorin: Lilla Bölecz
Aus dem Ungarischen von Christina Kunze, Tünde Malomvölgyi und Timea Tankó
Dorling Kindersley, 2022
Auszug aus dem Buch
Artikel zum Projekt im STERN
György Berkovits: Die hundertjährige Tänzerin. Drei Theaterstücke

Schenk Verlag, 2021
Informationen zum Buch
"Mein Hirn: Ein See"
translationale berlin | 1.–3. Oktober 2021 | BerlinAus der Pressemeldung: Berlin hat ein neues Festival: Die translationale berlin feiert, was Literatur zu Weltliteratur macht. Drei Tage lang sind internationale Übersetzer:innen, Autor:innen, Künstler:innen und Wissenschaftler:innen im Collegium Hungaricum Berlin zu Gast. Mit Lesungen, Diskussionen, Performances und Vorträgen, öffentlichen Workshops mit Kindern, Jugendlichen und Studierenden, einer Festrede und Materialgesprächen zu Stimmen, Verantwortungen, Verwandlungsprozessen und Grenzüberschreitungen, mit übersetzter Poesie und der Poesie der Übersetzung, einem Übersetzerinnenporträt und einem Kritikerslam, Filmen, Fotos, einer Preisverleihung und einer Show über einige Dead Ladies der Übersetzungskunst rückt eine besondere literarische, soziale und politische Praxis in den Blick.
Im Rahmen des Festivals findet ein Workshop zum Lyrikübersetzen statt, in dem wir uns mit Ágnes Nemes Nagy und ihren Gedichten beschäftigen; die Ergebnisse werden im Rahmen der Abschlussveranstaltung "Mein Hirn: Ein See" präsentiert.
Geleitet haben den Workshop Orsolya Kalász und Christian Filips; kurz darauf erschien auch ein Band mit Gedichten von Ágnes Nemes Nagy in ihrer Übersetzung: Mein Hirn: Ein See.